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Die besten Kinofilme 2002

1. Elling
2. Schiffsmeldungen
3. About a boy - Am Tag der toten Ente
4. Italienisch für Anfänger
5. Kick it like Beckham
6. Gosford Park
7. Die Royal Tenenbaums
8. Ernst sein ist alles
9. Wir müssen zusammenhalten
10. Kleine Missgeschicke
11. Vaya con dios
12. Was tun wenn's brennt
13. Ein letzter Kuss
14. Jalla Jalla
15. Heaven
16. Die Bourne Identität
17. Harry Potter und die Kammer des Schreckens





1. Elling


Norwegen 2001, Regie: Petter Naess

'Da gibt es die einen, für die ist eine Expedition zum Südpol etwas Alltägliches. Und dann gibt es die anderen, für die ist schon der Gang quer durchs Restaurant ein großes Abenteuer.'

Dieses Abenteuer und noch viele andere müssen Elling und Kjell Bjarne bestehen. Die beiden sind nach längerem Aufenthalt in einer psychatrischen Klinik, vom Osloer Sozialamt ins kalte Wasser geworfen worden, bzw. in eine Wohnung. Dort sollen die beiden mit Hilfe von Frank Asli, einem Sozialarbeiter, anfangen, ein normales Leben zu führen. Nach anfänglichen Schwierigkeiten z.B. beim einkaufen oder telefonieren, scheinen sich die beiden immer besser zu arrangieren. Kjell Bjarne, der noch nie was mit einer Frau hatte, freundet sich mit der schwangeren Nachbarin an und Elling entdeckt seine dichterische Neigung und wird zum Sauerkrautpoeten.
Der Film ist wirklich sehenswert und hat auch schon ein paar Preise bekommen, sogar eine Oscar-Nominierung als bester ausländischer Film. Das Schöne an dem Film ist, dass man nicht über Elling und Kjell Bjarne lacht, sondern mit ihnen.

Thomas = 9 Punkte / Tina = 9 Punkte
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2. Schiffsmeldungen


USA 2001, Regie: Lasse Hallström

Das ist die Verfilmung des Pulitzer-Preis gekrönten Romans von E. Annie Proulx. Dieses Buch sollte man gelesen haben, denn es ist eine wunderschön erzählte Geschichte eines Verlierers, der in der Fremde endlich eine Heimat findet. So ein Buch zu verfilmem ist eine große Aufgabe, die Lasse Hallström mit Bravour gelöst hat (er hat ja mit Literaturverfilmungen schon Übung).
Es ist zwar natürlich einiges an den Personen und der Handlung verändert oder weggelassen worden, aber die Hauptaussage des Buches kommt trotzdem sehr gut rüber.
Als ich gehört habe, dass Kevin Spacey den Verlierer Quoyle spielt, war ich etwas skeptisch, ob er die richtige Besetzung ist. Aber da sieht man mal wieder, was für ein Verwandlungskünstler Kevin Spacey ist. Er bringt die Verletzlichkeit und Unsicherheit dieses Mannes voll rüber ohne lächerlich zu wirken.
Also jetzt mal was zur Story: Quoyle, der von seinem Vater schon von Anfang an als Loser abgestempelt worden ist und deshalb auch nie etwas richtig gemacht hat, lernt zufällig Petal (Cate Blanchett) kennen. Die beiden heiraten schnell und bekommen ein Kind (Bunny). Nach einiger Zeit betrügt Petal Quoyle mit anderen Männern und will zu guter letzt mit einem ihrer Liebhaber durchbrennen. Das endet allerdings in einem tödlichen Autounfall. Quoyle ist am Boden zerstört, denn Petal war seine große Liebe. Durch den Tod seiner Eltern lernt er seine bis dahin unbekannte Tante Agnis (Judi Dench) kennen, die ihn kurzer Hand mit in das Land seiner Vorfahren nimmt. Neufundland.
Dort lernt Quoyle die nette Kindergärtnerin Wavey (Julianne Moore) kennen. Da er auch Arbeit braucht, versucht er sich als Reporter beim Lokalblatt `Gammy Bird`.Er ist dort für die Schiffsmeldungen zuständig. Nach und nach lebt er sich ein und wird zu einem Teil der Gemeinde.
Nicht nur die Hauptdarsteller sind 1. Klasse, auch die anderen sind nicht zu verachten. Als erstes Bunny, ein ziemlich komisches kleines Mädchen, das von Alyssa Gainer gespielt wird, oder auch Rhys Ifans, dem geschniegelten Engländer Nutbeem (ist sonst gar nicht seine Art, siehe Notting Hill).
Alles in allem ein unbedingt sehenswerter Film.

Thomas = 8 Punkte / Tina = 9 Punkte

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3. About a boy - Am Tag der toten Ente


GB, Regie: Paul + Chris Weitz

Der Titel ist schon ein bisschen irreführend denn eigentlich geht es um 2 Jungs.
Der eine heißt Marcus (Nicholas Hoult) und ist vor kurzem erst mit seiner Alt-Hippie-Mutter Fiona(Toni Collette) nach London gezogen. In der Schule ist er der Außenseiter, denn er fängt grundlos an zu singen, unglücklicherweise zu den unpassensten Augenblicken (mitten in einer Englisch-Stunde). Außerdem hat er die selbstgestrickten Pullover und Mützen seiner Mutter an, was ihn bei seinen Klassenkameraden auch nicht beliebter macht. Der andere "Junge" heißt Will (Hugh Grant), ist schon 38 Jahre und weiß ganz genau was man anziehen und wie man sich benehmen muss um die Leute zu beeindrucken. Bei den Frauen kommt er sehr gut an, aber zu einer längeren Beziehung hat er keine Lust das ist ihm zu anstrengent, denn er lebt einfach so in den Tag hinein. Um Geld muss er sich keine Sorgen machen, denn sein Vater hat ein One-Hit-Wonder rausgebracht und Will lebt von den Tantiemen.

Die beiden lernen sich am "Tag der toten Ente" kennen. Will macht einen Ausflug mit der alleinerziehenden Suziem denn bei diesen Frauen ist das Schluß machen ziemlich einfach (O-Ton: Will). Suzie hat neben ihrer kleinen Tochter auch Marcus mit gebracht, um seiner depresiven Mutter ein bisschen Freizeit zu verschaffen. Marcus ist nicht gerade begeistert und als er die Enten füttert bringt er aus versehen mit dem selbstgebackenen Brot seiner Mutter um. Glücklicherweise haut ihn Will beim Parkwächter raus. Es kommt aber noch schlimmer. Als die 4 Marcus nach Hause bringen, finden sie Fiona bewußtlos auf dem Sofa. Nach einer Nacht im Krankenhaus fällt Marcus einen Entschluß, eine Familie sollte aus mehr als 2 Personen bestehen. Also was liegt näher als Will mit seiner Mutter zu verkuppeln. So bauen Will und Marcus eine ungewöhnliche Beziehung auf, in dessen Verlauf so einige lustige Situationen entstehen.

Der Film bassiert auf dem gleichnamigen Roman von Nick Hornby, wobei die Stimmung vom Buch nicht so richtig rüberkommt, was nicht bedeutet, dass der Film schlecht ist. Bei manchen Szenen bin ich vor lachen fast vom Sitz gefallen. Hugh Grant spielt diesen überzeugten Junggesellen und Tagedieb nahezu perfekt.
Allerdings hat er auch einen ebenbürtigen Partner Nicholas Hoult als Marcus. Erwähnenswert ist auch Toni Collette, die hier viel Mut zur Häßlichkeit hat.

Alles in allem eine sehenswerte britisch Komödie!

Thomas = 8 Punkte / Tina = 8 Punkte
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4. Italienisch für Anfänger


Dänemark 2000, Regie: Lone Scherfig

Wieder mal ein Dogma-Film. Dieser Film ist aber bei weitem nicht so anstrengend wie seine Vorgänger. Die Kameraführung ist recht ruhig und auch das Thema ist für einen Dogma-Film ungewöhnlich, nämlich eine romantische Komödie (im weitesten Sinne).
Es geht um ganz normale Menschen. Da wäre Andreas, ein Pfarrer, der eigentlich nur zur Aushilfe in der Gemeinde ist und vor kurzem seine Frau verloren hat; Olympia, die von ihrem Vater tyrannisiert wird und ziemlich ungeschickt ist; Jorgen Mortensen, ein schüchterner Hotel-Mitarbeiter, der in die Kellnerin Giulia verliebt ist; Karen, die sich um ihre kranke Mutter kümmern muß und Hal-Finn, der seine Gäste in der Stadionkneipe immer anbrüllt. Alle treffen sich früher oder später im Italienischkurs für Anfänger von Marcello.
Es ist schön mitanzusehen, wie die Hauptpersonen alle Schwierigkeiten, wie ausfallende Kurse, Trauerfeiern, Mißverständnisse und andere Schicksalsschläge meistern.
Die kleine Welt dieser Menschen kann einen richtig fesseln und man freut sich am Ende mit jedem mit, denn das Happy-End ist richtig gelungen.

Thomas = 8 Punkt / Tina = 8 Punkte

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5. Kick it like Beckham


GB, Regie: Gurinder Chadha

Champions-League-Spiel ManU gegen Anderlecht, Beckham flankt und Jess Bamrah schießt den Siegtreffer. Das Ganze wird dann im Fernseh-Studio von englischen Sportgrößen (u.a. Gerry Linacker) diskutiert und die sind sich einig, dass Jess ein super Fußball-Talent ist, da schaltet sich lautstark Jess's Mutter in die Diskusion ein. Sie hat nämlich einiges dagegen, dass ihre Tochter in kurzen Hosen über den Rasen rennt. An diesem Punkt platzt der Tagtraum von Jess, Tochter eines indischen Einwanderers und sie findet sich in ihrem mit David Beckham-Postern tapezierten Zimmer in einem Londoner Vorort wieder. Ihre Mutter hat für diesen Skinhead-Fußballer gar nichts übrig und außerdem noch ganz andere Sorgen, denn ihre andere Tochter Pinky soll heiraten. Deshalb soll Jess jetzt auch langsam anfangen sich wie ein braves indisches Mädchen zuverhalten um bald einen indischen Freund zu finden und Jura studieren. Jess spielt aber lieber mit den Jungs fußball und schlägt sie auch um längen. Das fällt auch Jules auf, sie überredet Jess in einer Frauenfußballmanschaft mitzuspielen.

Heimlich schleicht sich Jess dann immer zum Training und den Spielen. Als das Ganze dann entdeckt wird ist der Ärger groß. Ihre Eltern sind aber nicht überzeugend, dass Jess sich abhalten lassen würde weiter zu machen. Mit Hilfe ihrer Schwester und allerlei Tricks bringt sie es sogar fertig mit der ganzen Mannschaft zu einem Freundschaftspiel nach Hamburg zu fahren. Dort verliebt sie sich in ihren Trainer Joe (Jonathan Rhys Meyers), aber dass gefällt ihrer neuen besten Freundin Jules überhaupt nicht. Zu Hause erwarten sie dann auch noch ihre Eltern, denn der Schwindel ist voll aufgeflogen. Jetzt sieht es ganz düster aus. Als dann aber die Hochzeit ihrer Schwester ansteht und Jess ganz betrübt drein schaut, weil zur selben Zeit das Endspiel um die Meisterschaft ansteht und da auch noch ein Talentscout aus Amerika zu schauen soll, nimmt sich ihr Vater ein Herz und lässt sie gehen.

Obwohl ich hier jetzt schon viel erzählt habe lohnt es sich wirklich diesen Film anzusehen.
Die indichtämmige Regiseurin Gurinder Chadha hat diesen Kultur-Mischmasch wunderbar hinbekommen ohne irgend jemand ins lächerliche zu ziehen. Außer vielleicht die Mutter von Jules. Diese britische Komödie ist rundum gelungen. Bis auf ca. 10 Minuten Kitsch, die aber den Gesamteindruck nicht schmälern.

Thomas = 7 Punkt / Tina = 8 Punkte

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6. Gosford Park


USA 2002, Regie: Robert Altman

Robert Altman lädt uns auf den Landsitz von Sir William McCordle ein. Dort erzählt er uns die Geschichte einer Jagdgesellschaft der 30er Jahre, wo die 'Upstairs' (die Lord- und Ladyschaften) und die 'Downstairs' (Butler, Diener, Zofen usw.) noch strikt getrennt sind. Wir kommen mit Lady Trenthan (Maggie Smith) und ihrer Zofe Mary (Kelly Macdonald) an. An ihr können wir uns erstmal festhalten, denn die anderen Charaktere treffen unheimlich schnell hintereinander in Gosford Park ein. Im ersten Teil des Films werden nach und nach alle Verwicklungen der Herrschenden und Dienenden erzählt. Außerdem versucht man die vielen bekannten Gesichter den Filmen zuzuordnen, in denen man sie schon mal gesehen hat (z.B. 'Vier Hochzeiten und ein Todesfall', 'Emma', 'Martha trifft Frank, David und Lawrence' usw.) Währenddessen kommandieren die Herrschaften die Diener und langweilen sich in den Salons; die Dienerschaft bügelt die Kleider, kocht und tratscht über die Oberen. Es wird aber nicht langweilig, denn in jeder Szene erfährt man wieder ein kleines Puzzleteil der Story.
Nach einer etwas peinlichen Enthüllung wird der Hausherr umgebracht und es könnte jeder gewesen sein, denn ein Motiv hatten fast alle, von 'unten' bis 'oben'. Dem jetzt auftauchenden Kommissar (köstlich: Stephen Fry) traut man aber nicht zu, den Mörder heraus zu finden. Auch er hat einen Lakaien dabei, der die Drecksarbeit für ihn macht.
Die Aufklärung für den Zuschauer übernimmt die Zofe Mary, die vielleicht manche als das nymphomanische Schulmädchen aus Trainspotting kennen.
Alle berühmten Schauspieler mit ihrem Filmnamenaufzuzählen, würde die Seite sprengen und wäre ziemlich langweilig, deshalb lassen wir es. Seht Euch den Film einfach selbst an, denn Robert Altman ist ein Meister seiner Zunft.

Thomas = 7 Punkte / Tina = 8 Punkte

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7. Die Royal Tenenbaums


USA 2001, Regie: Wes Anderson

Die Tenenbaums sind die skurrilste Familie, die ich je gesehen habe, da kommt selbst die 'Adams Familiy' nicht mit. Vater Royal (Gene Hackman) und Mutter Etheline (Anjelica Huston) gehen schon nach kurzem Zusammenleben getrennte Wege, wurden aber nie geschieden. Ihr obliegt die Erziehung der 3 Kinder, das ist vielleicht noch das normalste an der Familie. Jetzt kommts, denn die Kinder sind alles Genies und zwar jeder auf einem anderen Gebiet. Da ist Chas (Ben Stiller), ein Finanzgenie, er hat die Dalmatinermäuse erfunden und sein Kinderzimmer in ein Büro umgebaut. Richie (Luke Wilson) ist mit 17 schon die Nummer 1 in der Tennisweltrangliste und Margot (Gwyneth Paltrow) schrieb mit 8 ihr erstes Drama und bekam wenige Jahre später den Pulitzerpreis, und das obwohl sie nur adoptiert ist.
Das ist aber alles nur die Vorgeschichte, denn Jahre später sind die Tenenbaums auf den Boden der Tatsachen geholt worden. Richie hat sich unrühmlich aus dem Tenniszirkus zurückgezogen, Margot ist in eine tiefe Depression gefallen, aus der sie ihr Ehemann (Bill Murray), ein Psychologe, nicht befreien kann und hat außerdem ein Verhältnis mit Eli, dem Nachbarsjungen aus ihrer Kinderzeit (Owen Wilson). Chas hat nach dem Unfalltod seiner Frau ein stark übertriebenes Sicherheitsbedürfnis seinen 2 Söhnen gegenüber.
Nacheinander flüchten so alle Tenenbaum-Kinder in das Haus ihrer Mutter zurück. Nachdem Royal nach 20 Jahren aus seinem Hotelzimmer fliegt, versucht auch er mit allen Mitteln in den Schoß seiner Familie zurückzukehren und das Verhältnis zwischen seiner Noch-Ehefrau und ihrem langjährigen Freund (Danny Glover) zu zerstören. In dem indischen Hausdiener Pagoda hat er einen hilfreichen Verbündeten gefunden.
Wer jetzt denkt, ich hätte zuviel erzählt, der irrt sich, denn dieser Film hat noch viel mehr Überraschungen zu bieten.
Diese auf eine ungewöhnliche Art und Weise erzählte Familiengeschichte sollte man sich nicht entgehen lassen, denn nicht nur die Story ist sehr abwechslungsreich, sondern auch die Schauspieler geben den Figuren eine eigene Note.


Thomas = 7 Punkte / Tina = 7 Punkte

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8. Ernst sein ist alles


GB, Regie: Oliver Parker

Hier hat Oliver Parker versucht das Theaterstück "Bunbury" von Oscar Wild in das Medium Film zu übertragen, dass ist ihm mit Hilfe der Schauspieler ganz gut gelunden.
Es geht um zwei Männer, um die Liebe und wie wichtig es ist Ernst zu sein. Der eine ist Jack Worthing (Colin Firth) er lebt mit seinem Mündel Cecilie (Reese Witherspoon) auf dem Land. Um seinem steifen und langweiligen Leben manchmal zu entfliehen gibt er vor einen Bruder namens Ernst zu haben um den er ich in der Stadt kümmern muss.
Dort trifft er (als Ernst) öfter auf Algernon Moncrieff (Rupert Everett) der so etwas ähnliches macht, nur hat er einen Freund namens Bunbury, der auf dem Land lebt. Dort muss Algy ihn manchmal besuchen um seiner anstrengenden Tante Lady Brackwell (Judi Dench) und den Schuldeneintreibern aus dem Weg zu gehen.

Richtig kompliziert wird es erst als Jack Algy's Cousine (Frances O'Connor) seine Liebe gesteht, denn Gwendolen kennt ihn nur als Ernst und sie hat sich in den Kopf gesetzt, dass sie nur einen Mann lieben kann der Ernst heißt. Aber das ist noch nicht alles, denn in der zwischen Zeit fährt Algy aufs Land und zwar als Jack's Bruder Ernst. Dort verliebt er sich in Cecilie und die ganze Geschicht wird noch viel komplizierter.

Diese Komödie die Ende des 19. Jahrhunderts spielt ist gut gelungen. Das Beste ist die Gesangsszene in dem die beiden Männer die beiden Frauen beeindrucken wollen (zum schießen). Alles in allem eine gelungene Kostümkomödie, denn der Plot ist auch nach so vielen Jahren immer noch witzig.

Thomas = 6 Punkte / Tina = 7 Punkte

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9. Wir müssen zusammenhalten


CZ 2000, Regie: Jan Hrebejk

Dieser Film spielt zur Zeit des 2. Weltkrieges in einer tschechischen Kleinstadt, die von den Nazis besetzt ist. Josef Cizek (Boleslav Polivka) versucht das ganze mit stoischer Ruhe zu ertragen. Er und seine Frau Marie (Anna Siskova) werden nur leider regelmäßig von Horst ('Wurst') Prohaska (Jaroslav Dusek), einem Sudetendeutschen, der seinen Vorteil in der Zusammenarbeit mit den Nazis sucht, 'überfallen'.
Horst versucht Josef von den Annehmlichkeiten einer sicheren Arbeit zu überzeugen und mit dem Spruch 'Wir müssen zusammenhalten' und anderen Hitlersprüchen auf die andere Seite zu ziehen. Aber für solche Sachen hat Josef wenig übrig.
Die ganze Sachlage ändert sich als David (Csongor Kassai), der Sohn von Josefs früherem jüdischen Arbeitgeber, auftaucht. Er ist aus dem jüdischen Ghetto geflohen und sucht nun Hilfe bei Josef und Marie. Nun wird das Leben der beiden vollkommen auf den Kopf gestellt. Sie verstecken David in einer kleinen Kammer in ihrer Wohnung. Jetzt werden die Besuche von Horst natürlich sehr gefährlich. Josef entscheidet sich deshalb nun doch, für die Nazis zu arbeiten und wird von nun an von seinen Nachbarn verachtet. Nachdem das einige Zeit gutgeht, sollen sie auch noch einen Nazi bei sich aufnehmen, da sie noch ein Zimmer frei haben. Da reagiert Marie und erzählt, dass sie ein Kind bekommt. Fatal ist nur, dass Josef unfruchtbar ist, da hilft nur noch David. Als dann die Befreiung durch die Russen naht, geht doch noch fast alles schief.
Meiner Meinung nach eine sehr reale Geschichte, die den Kriegsalltag mit ein bißchen Komik darstellt. Obwohl der Witz nicht vorherrscht, ist der Film sehr unterhaltsam.

Thomas = 6 Punkte / Tina = 7 Punkte

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10. Kleine Missgeschicke


Dänemark, Regie: Anette K. Olsen

Wieder mal ein erwähnenswerter skandinavischer Film. Es geht um eine Familie die plötzlich mit dem Unfalltod der Mutter umgehen muss.

Da wären der Vater John (Jörgen Kiil), der ziemlich makabere Scherze drauf hat, jetzt aber ohne seine Frau völlig hilflos ist. Marianne (Maria Würgler Rich), die jüngste Tochter, die sich mit Ende 20 noch nicht von ihrem Elternhaus abgenabelt hat, übernimmt die Betreuung von John. Das wiederum weckt bei ihrer Schwester Eva (Jannie Faurschon) einen bösen Verdacht. Eva ist laut eigenen Aussage das schwarze Schaf der Familie und ein bisschen überdreht. Sie ist Künstlerin versucht Bilder zu malen und dichtet Haiku's (kurze, asiatische Gedichte). Da wären jetzt noch Tom, der Bruder der Beiden, der ganz in seinem Beruf aufgeht, darüber aber seine Familie vernachlässigt und Sören, John's Bruder, der auf dem Land lebt und seine Tage auf dem Sofa verlebt, da er vor kurzem Frührentner geworden ist.
Nach dem Tod von Maria fängt es überall an zu brodeln. Marianne nimmt einen Job an und hat sogar bald eine Verabredung mit einem Mann. Eva kann nicht mehr malen, obwohl ihr der Tod ihrer Mutter nichts ausmacht. Tom's Frau will ausziehen und Hanna, die Frau von Sören geht fremd, weil sie sich noch etwas vom Leben erhofft.

Wie die Familie das alles durchlebt und vieles wieder auf die Reihe bekommt, wird hier sehr eindringlich dargestellt. Besonders ist noch das die Regieseurin am Anfang gar kein richtiges Drehbuch hatte. Der Film wurde von ihr und den durchweg sehr guten Schauspielern mit einer Improvisations-Methode von Mike Leigh erarbeitet. Sehenswert!

Thomas = 6 Punkte / Tina = 6 Punkte
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11. Vaya con dios


Deutschland 2000, Regie: Zoltan Spirandelli

Startpunkt dieses Films ist ein altes baufälliges Kloster in Brandenburg. Dem Orden des Klosters fehlt nicht nur der Nachwuchs, sondern auch Geld. Es ist ein Cantorianer-Kloster, die Cantorianer glauben, dass sich ihnen der Heilige Geist im Gesang offenbart und Singen können die Brüder auch gut. Nachdem der Abt plötzlich stirbt müssen die 3 restlichen Mönche Benno (Michael Gwisdek), Tassilo (Matthias Brenner) und Arbo (Daniel Brühl) die Ordensregeln in das einzige noch verbliebene Cantorianer-Kloster bringen. Das Problem dabei ist, dass das Kloster in der Toskana liegt. So machen sich die drei auf (übrigens mit einer Karte auf der Bayern noch ein Königreich ist) ins Ungewisse.
Schon nach kurzer Zeit läuft bzw. fährt ihnen die schöne Fotografin Chiara (Chiara Schoras) über den Weg. Sie macht einen ernormen Eindruck auf Arbo, der im Kloster aufgewachsen ist und somit noch keine Frau näher kennen gelernt hat. Aber auch die anderen straucheln auf dem Weg nach Italien. Tassilo bleibt am Kochtopf seiner Mutter hängen und Benno wird von den Jesuiten beeinfußt. Werden sie es totzdem schaffen?
Dieses Road-Movie ist ein gelunger Film darüber, wie schnell man sein Ziel aus den Augen verlieren kann und wie wichtig die Leute sind, die einen wieder in die richtige Spur bringen. Bemerkenswert sind auch die Playback-Aufnahmen der Gesangseinlagen. Am besten fand ich, wie Benno und Tassilo einem Tankwart durch Immitation eines Mercedesmotors klar machen wollen, welches Benzin sie brauchen

Thomas = 6 Punkte / Tina = 6 Punkte
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12. Was tun wenn's brennt?


Deutschland 2001, Regie: Gregor Schnitzler

Brennen lassen!
Das war das Motto von sechs Freunden, die vor 12 Jahren zusammen in einem besetzten Haus in Berlin wohnten und sich ganz schön mit der Polizei angelegt haben. Heute halten sich nur noch Tim (Til Schweiger) und der im Rollstuhl sitzende Hotte (Martin Feifel) in diesem Millieu auf und halten an ihren alten Grundsätzen fest.
Aber als ein uralter selbstgebastelter Sprengsatz, der von den sechs in einer leerstehenden Villa in Grunewald deponiert wurde, explodiert, fängt die Polizei wieder an zu ermitteln.
Jetzt müssen Tim und Hotte die anderen warnen, denn die Bullen haben die filmischen Beweise bei einer Hausdurchsuchung konfisziert. Die sind aber voll in ihrem neuen Leben aufgegangen, z.B. als Rechtsanwalt, Werbefuzzi oder auch als allein erziehende Mutter. Jetzt wird es spannend, wie alle zusammen versuchen, die Filmrollen aus den Händen (oder Aservatenkammer) von Hauptermittler Manowsky (Klaus Löwitsch) zu klauen.
Die Story hätte auch in einem anderen Millieu angesiedelt sein können, der der Film dreht sich hauptsächlich um das Thema Freundschaft. Alles in allem ein recht ordentlicher deutscher Film.

Thomas = 6 Punkt / Tina = 6 Punkte
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13. Ein letzter Kuss


Italien 2001, Regie: Gabriele Muccino

Die Hauptstory dreht sich um Carlo (Stefano Accorsi), Giulia (Giovanna Mezzagiorno), die ein Baby erwartet und die Affäre von Carlo mit Francesca, einer 20jährigen Studentin.
Allerdings gibt es im Film noch viele andere Geschichten. Da wäre z.B. Veronica, die Mutter von Giulia, die sich eigentlich schon länger von ihrem Mann trennen will und es diesmal wohl auch schafft; Adriano, ein Freund von Carlo, der seine zickige Frau nicht mehr aushält. Da wären auch noch Marco und Alberto, die eigentlich mit den zwei anderen (Carlo und Adriano) aussteigen und mit einem Bus nach Kapstadt fahren wollen. Das war jetzt ziemlich viel, aber im Film ist es nicht so unübersichtlich.
Man schwankt zwischen Lachen und Leiden, denn es kann schon ziemlich stressig werden, wenn man sich wie Carlo nicht so richtig entscheiden kann und dann fast zu spät einsieht, was richtig ist.

Thomas = 6 Punkte / Tina = 6 Punkte

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14. Jalla, jalla


Schweden 2001, Regie: Josef Fares

Die 2 Freunde Roro (Fares Fares) und Mans (Torkel Petersson) arbeiten zusammen als Gärtner und sind hauptsächlich damit beschäftigt, mit einem kleinen Elektroauto durch den Stadtpark zu fahren und Hundehaufen einzusammeln. Nach Feierabend haben die 2 aber ganz andere Probleme.
Der Libanese Roro wird von seinem Vater und seiner Oma andauernd genervt, wann er endlich heiratet, und seine schwedische Freundin Lisa (Tuva Novotny) brennt darauf, seine Famile kennen zu lernen. Da Roro nicht so recht weiß, wie seine Familie auf Lisa reagiert, läßt er sich auf einen Deal mit Yasemin, einer Libanesin, ein, bei dem sie sich auf eine Scheinverlobung einigen. Roro hat dadurch erstmal Ruhe vor seiner Familie und Yasemin wird nicht zurück in den Libanon geschickt. Allerding hält diese Ruhe nicht lange....
Mans' Probleme sind da ganz anderer Art. Er hat nämlich Schwierigkeiten mit der Potenz und trotz aller möglicher Versuche regt sich bei ihm nichts. Seine Freundin Jenny ist davon nicht gerade begeistert.
Jalla, jalla, was übrigens übersetzt so viel wie 'Auf geht's' heißt, ist eine nette, spritzige Komödie, bei der immer was los ist. Erwähnenswert ist noch die Verfolgungsjagd, bei der Mans von Busch zu Busch hüpft und der Vater von Roro, die Angreifer mit seinem Bauch umhaut.
Übrigens bekommt man beim Abspann den Eindruck, dass die ganze Familie des Regisseurs mitgespielt hat.

Thomas = 6 Punkte / Tina = 5 Punkte
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15. Heaven


Deutschland/England 2000, Regie: Tom Tykwer

Das Ganze beginnt mit dem Absturz eines Hubschraubers, allerdings nur in einem Simulator. Es geht dann aber ganz anders weiter. Man sieht einer Frau zu, wie sie eine Bombe baut und sie nach einer Selbstanzeige bei der Polizei in einem Büro in einen Mülleimer wirft. Nachdem die Frau gegangen ist, kommt leider eine Putzfrau, leert den Mülleimer aus und steigt in einen Fahrstuhl. Jetzt explodiert die Bombe.
Die Täterin wird von der Polizei verhaftet. Sie heißt Philippa (Cate Blanchett), ist Engländerin, hat vor kurzem ihren Mann verloren und hatte durchaus einen Grund, den Mann im Büro ermorden zu wollen. Bei einem Verhör wird ihr gesagt, dass ihr Vorhaben gescheitert ist und sie statt des Mannes vier andere unschuldige Menschen umgebracht hat. Daraufhin bricht sie zusammen.
Filippo (Giovanni Ribisi), ein kleiner Polizeibeamter, ist der Übersetzer bei den Verhören von Philippa und verliebt sich in die total verzweifelte Frau. Er setzt sich über alle Polizeiregeln hinweg und verhilft ihr zur Flucht. Zusammen machen sich beide auf in die Toskana. Um den Kreis zu schließen, endet der Film wieder in einem Hubschrauber.
Die Hauptdarsteller überzeugen in dieser tragischen Situation, der Film ist im ersten Teil sehr abwechslungsreich und schlüssig, der zweite Teil (in der Toskana) setzt eher auf die Gefühle der beiden und ist am Ende etwas verwirrend.

Thomas = 4 Punkte / Tina = 4 Punkte
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16. Die Bourne Identität


USA, Regie: Doug Liman

Ein junger Mann (Matt Damon) wird von einem Fischer halb tot aus dem Meer gezogen. Dieser Fischer entdeckt seine medizinische Ader und operiert dem Mann zwei Kugeln aus dem Rücken und entdeckt eine in die Hüfte implantierte Kapsel, die die Konto-Nr. einer schweizer Bank enthält.
Wieder an Land gibt der Fischer dem jungen Mann, der sein Gedächtnis verloren hat, Geld um in die Schweiz zu kommen. Sehr realistisch.
Dort angekommen entdeckt er in dem Schließfach eine ganze Menge Geld in verschiedenen Währungen, eine Pistole und Pässe aus mehreren Ländern, die alle mit seinem Gesicht versehen sind. Der amerikanische Pass lautet auf den Namen Jason Bourne, da er in der Bank auch so angesprochen wurde begibt er sich in das amerikanische Konsulat. Dort soll er wohl festgehalten werden, aber hier kommen auf einmal seine ungewöhnlichen Fähigkeiten im Nahkampf zu Tage und er entkommt.
Zufälligerweise trifft er in einer Nebenstraße Marie (Franka Potente) und überredet sie ihn für 20.000 Dollar in ihrem Mini nach Paris zufahren. Dort hat Jason Bourne nämlich eine Wohnung. Als die beiden dort ankommen wartet schon die nächste Überraschung und eine nette Verfolgungsjagt durch Paris. Die CIA steckt hinter der ganzen Sache und deshalb werden sie immerwieder aufgespürt und von Ort zu Ort gejagt. Zwischendrin haben sie aber noch etwas Zeit um sich etwas näherzukommen.

Dieser Thriller macht seinem Genre keine Ehre. Da das Publikum die Story schon vor dem Hauptdarsteller durchschaut ist das Ganze ziemlich langweilig. Da kann selbst Franka Potente nichts mehr retten.

Thomas = 2 Punkte / Tina = 3 Punkte
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17. Harry Potter und die Kammer des Schreckens


USA, Regie: Chris Columbus

Jetzt ist auch der 2. Teil in den Kinos. Beim Inhalt halte ich mich zurück, denn wer diesen Film sehen will kennt höchstwahrscheinlich die Bücher oder zumindestens den 1. Kinofilm.
Also Harry Potter verbringt die Ferien bei seinen unmöglichen Verwandten, den Dursleys. Was ihn aber noch mehr zu schaffen macht ist, dass er keine Post von seinen Freunden Ron und Hermine bekommt. Eines Abends bekommt er dann Besuch von Dobby dem Hauself. Der will ihn überreden nicht mehr nach Hogwarts zurück zu gehen, denn dort ist Harry Potter nicht sicher. Aber logischerweise geht bzw. fliegt Harry trotzdem hin. Dort erwarten ihn eine Menge Abenteuer die er zubestehen hat.

Da mir der 1. Teil auch schon nicht so gut gefallen hat waren die Erwartungen nicht gerade hoch und das zurecht. Die Story ist wieder eins zu eins umgesetzt worden, was ja nicht schlecht sein muss. Allerdings wurden ein paar unnötige Aktion-Szenen dazugedichtet. Der einzige Lichtblick von Teil eins die Nebendarstellen (Lehrer, Geister, usw.) kommen leider diesesmal ziemlich kurz. Das total übertriebene Happy-End hat mir jegliche Lust auf Teil 3 verdorben, also werdet ihr wohl keinen weiteren Harry-Potter-Bericht mehr zu sehen bekommen.

Thomas = 2 Punkte / Tina = 2 Punkte
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Kontakt: post@TinaundThomas.de