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Skandinavien

Kopenhagen - Stockholm - Abisko - Narvik

Fauske - Trondheim - Geilo - Bergen

Oslo - Kopenhagen

Unser Schlafwagenabteil Nach drei Jahren Urlaub in England wollten wir mal wieder was neues ausprobieren und haben uns dann für eine Rundreise durch Skandinavien entschieden. Da ganz Skandinavien in 2 1/2 Wochen nicht zu schaffen ist, haben wir uns dabei auf Schweden und Norwegen beschränkt.
Los ging es am 06.07.2001 um 22.23 Uhr mit dem Nachtzug von Frankfurt nach Kopenhagen. Eigentlich hatten wir in diesem Zug ein Schlafwagendoppelabteil reserviert, aber ein reichlich Hektik verbreitender Schaffener erklärte uns, wir sollten erstmal in einem 6er-Abteilwagen Platz nehmen (immerhin 1. Klasse). Unser Schlafwagen wurde dann in Fulda (nach 1,5 Stunden Fahrt) an den Zug angekoppelt. Bis zu unserem Umzug in den Schlafwagen erhielten wir wenigstens freie Getränke. Als wir um kurz nach Mitternacht in unserem Abteil angekommen sind, machte sich schon etwas Enttäuschung breit. Der Wagen ist zwar sehr modern, aber das Abteil ist so klein, dass wir mit unserem Gepäck gerade so reinpassen, aber dann muß jede weitere Bewegung genau geplant sein.

Stockholm Am nächsten Morgen, als der Schaffner unser Frühstück servierte, erfahren wir, dass wir schlappe 1,5 Stunden Verspätung hatten. Eigentlich hatten wir in Kopenhagen nur 21 Minuten zum Umsteigen eingeplant. Das wird wohl nix. Als wir dann in Kopenhagen angekommen sind, hat sich die Verspätung tatsächlich um 15 Minuten verringert. Laut einer Durchsage im Zug sollte unser Anschlußzug nach Malmö in drei Minuten abfahren. Leider hatten wir gleich nach dem Aussteigen schon wieder vergessen von welchem Gleis und sind natürlich erstmal zum falschen Bahnsteig gelaufen. Aber wir haben es dann doch noch geschafft. Die 35minütige Fahrt durch bzw. über den Öresund ist dann ganz fahrplanmäßig verlaufen, obwohl wir bei der Abfahrt für einen Moment geglaubt haben, im falschen Zug zu sitzen.

Statshuset in Stockholm In Malmö angekommen, hatten wir unsere Verspätung weiter reduziert und haben den X2000 eine Stunde nach unserer planmäßigen Abfahrt erreicht. Nach einiger Zeit sind wir im Zug etwas ins Schwitzen geraten und laut einer Durchsage des Schaffners war die Klimaanlage in unserem Abteil defekt und wir sollten in einen anderen Wagen umsteigen. Da wir von diesem Angebot keinen Gebrauch gemacht haben, erhielten wir 2 Gutscheine der schwedischen Bahn über jeweils SEK 50. In Stockholm sind wir erstmal mit der Tunnelbana zu unserem Hotel gefahren. Bevor wir dann zu einem ersten Stadtrundgang gestartet sind, haben wir nur schnell geduscht und kurze Hosen angezogen (Temperatur: 30 C). Stockholm liegt verteilt auf vielen kleineren Inseln, die alle durch Brücken miteinander verbunden sind. Nach einem typisch schwedischen Abendessen (Lasagne) sind wir dann zurück in unser Hotel.

Blick vom Statshuset auf Stockholm Am nächsten Morgen haben wir dann gestärkt durch ein reichhaltiges Frühstück die Stadterkundung zu Fuß fortgesetzt. Besonders zu empfehlen ist ein Besuch auf dem Turm des Statshuset (dort werden die Nobelpreise verliehen), von wo man eine tolle Aussicht auf Stockholm genießen kann.
Nachdem wir bei einem Jazzfestival auf dem Gustav-Adolfs-Torg etwas gegessen hatte, haben wir u.a. die Wachablösung am Schloß gesehen und einen Schiffsauslug auf die Halbinsel Djurgarden gemacht. Gegen 17 Uhr mußten wir uns dann auf den Weg zum Bahnhof machen, schließlich sollte es schon um 17.27 Uhr mit dem Nachtzug weiter gehen Richtung Lappland.
Abisko Turiststation Auf der Fahrt in den hohen Norden haben wir an einem stück ca. 1500 km zurückhelegt. Der Schlafwagen der Tagkompaniet war zwar nicht mehr ganz neu, aber im Vergleich zum deutschen Schlafwagen wesentlich größer. Am nächsten Morgen kündigte das Pfeifen der Lok das Erreichen des Polarkreises an. Leider reichte die Zeit nicht mehr ganz, diesen Moment in einem Foto festzuhalten. Im weiteren Verlauf wurde die vorbeirauschende Landschaft immer beeindruckender, sodass wir die letzte Stunde Fahrt bis Abisko stehend im Gang verbrachten, um die Aussicht noch besser genießen zu können.
Schlucht des Abiskojakka Am Bahnhof der Abisko Turiststation ist außer uns noch eine ganze Meute Neuankömmlinge ausgestiegen und zur Rezeption gestürmt. Da wir erst um 14 Uhr in unser Zimmer konnten, haben wir erstmal einen Spaziergang nach Abisko Östra (der nächste Ort, 2km entfernt) gemacht und dann in der Cafeteria der Turiststation zu Mittag gegessen (gut und preiswert). Nachdem wir dann unser Zimmer (erinnern ein bißchen an eine Jugendherberge) bezogen und uns ein bißchen eingerichtet hatten, sind wir entlang der Schlucht des Abiskojakka zum See Torneträsk gewandert. Am Ufer des Flusses kann man sehr schön sitzen, allerdings haben wir dort auch die erste Bekanntschaft mit den berüchtigten skandinavischen Mücken gemacht.

Njulla im Nebel Am nächsten Tag haben wir die Besteigung des Hausbergs von Abisko, Njulla, in Angriff genommen. Erstmal sind wir mit dem Sessellift bis zur Bergstation (800 m) gefahren und von dort weiter Richtung Gipfel (1.169 m). Der Aufstieg (gut 1 Stunde) war für skandinavische Verhältnisse relativ einfach zu bewältigen. Oben angekommen hatten wir einen herrlichen Ausblick.
Auf dem Weg ins Tal haben wir dann nochmal in der Bergstation der Seilbahn Station gemacht und einen heissen Kaffee zu uns genommen. Der Abstieg von dort zur Turiststation war dann schon etwas schwieriger, da der Weg teilweise direkt an einem Wasserfall entlangführt.
Mitternachtssonne bei Abisko Nachdem wir uns am Abend von unserer Tour erholt hatten, sind wir um kurz vor Mitternacht noch einmal zum einem Spaziergang aufgebrochen. Die Mitternachtssonne zu genießen ist ein wirklch tolles Erlebnis.
Am nächsten Tag sind wir ein Stück des Kungsleden (=Königsweg) gewandert. Der Kungsleden ist ein in Schweden sehr beliebter rund 500 km langer Wanderweg, der von Abisko aus nach Süden führt.
Bahnfahrt Abisko-Narvik Am folgenden Tag sind wir mit dem Zug weitergefahren bis nach Narvik, der Endstation der Erzbahn. Die Aussicht bei dieser Zugfahrt ist einfach gigantisch. Zum Glück hat an diesem Tag auch das Wetter wieder mitgespielt, sodass wir den Blick auf die steilen Berggipfel und die Täler uneingeschränkt genießen konnten. Nach 2 Stunden Fahrt sind wir dann in Narvik angekommen, wo wir etwa vier Stunden Aufenthalt hatten.

Narvik Nachdem wir uns norwegisches Geld besorgt und unser Gepäck im Schließfach verstaut hatten, haben wir uns auf die Suche nach dem Busbahnhof gemacht, denn das nächste Stück unserer Reise bis Fauske mußten wir dem Bus zurücklegen. Die Suche war nicht ganz einfach, aber schließlich hat es ja doch noch geklappt. Als wir dann, wieder zurück im Bahnhof, auch die Fahrkarten (50% Rabatt mit Scanrailpass) erstanden hatten, sind wir mit der Seilbahn auf den Fagernesfjellet (670 m) gefahren. Tolle Aussicht von da oben über die Fjorde vor der Küste Norwegens, sogar die Lofoten soll man bei klarem Wetter sehen können.
Um 16.15 Uhr sind wir mit dem Bus Richtung Fauske abgefahren. Die Busfahrt war ebenfalls ein tolles Erlebnis, entlang an Fjorden, über Bergpässe und 1/2 Stunde Fahrt mit der Fähre, Nach gut 5 Stunden Fahrt sind wir dann auf die Minute pünktlich in Fauske angekommen, wo wir gleich in den Nachtzug nach Trondheim einsteigen konnten. Unser Schlafwagenabteil war eindeutig das bisher schönste unserer Reise, geräumig, modern ausgestattet und sogar das Frühstück war schon inklusive.
Trondheim Als wir am Morgen in Trondheim angekommen sind, hatten wir relativ schönes Wetter und so haben wir gleich mit unserem Stadtrundgang begonnen. Am Trondheimer Dom sind wir zum erstenmal in unserem Urlaub auf richtige Touristenscharen gestoßen. Ein anderer deutscher Tourist hat uns dann sogar einer Eintrittskarte geschenkt. Das weitere Besichtigungsprogramm bestand aus den üblichen Trondheimer Sehenswürdigkeiten, wie z.B. die berühmte Ziehbrücke und der Festung. Gegen Mittag hat es leider stark angefangen zu regnen. Als auch nach dem Mittagessen keine Besserung in Sicht war, sind wir mit dem Zug nach Levanger und zurück gefahren.
Blick auf Geilo Um 23 Uhr gings dann mit dem Nachtzug weiter nach Oslo und von dort am nächsten Morgen gleich weiter mit der Bergenbahn nach Geilo. Im Zug waren unheimlich viele Touristen, vor allem Japaner und Amerikaner, die die Fahrt durch die beeindruckende Landschaft genießen wollten. In Geilo sind wir mit dem Hotelbus vom Bahnhof abgeholt worden, obwohl das nicht unbedingt nötig war, denn das Hotel war nur 200 m vom Bahnhof entfernt. Geilo ist ein kleines Örtchen, der vor allem vom Wintersport lebt. Auf alle umliegenden Berge führen Skilifte hinauf. Einige davon sind im Sommer als Sessellift in Betrieb. Nachdem wir uns im Hotelzimmer eingerichtet und in einer Cafeteria gegessen hatten, haben wir einen der Sessellifte benutzt, um auf einen der Berge zu fahren und ein bißchen zu wandern.
Finse Am nächsten Tag war das Wetter nicht mehr so gut, denn es hat in Strömen geregnet. Trotzdem sind wir nach Finse (1.222 m) gefahren. Finse besteht aus ca. 10 Häusern und ist nur per Eisenbahn zu erreichen, da es keine Straßenverbindung gibt. Wir haben uns dann in leichtem Nieselregen auf den Weg zum Blaisen-Gletscher gemacht. Nachdem wir über eine Staumauer gelaufen waren, ging die Kletterei los: Über riesige Felsbrocken ständig hoch und runter. Leider hat sich das Wetter im Laufe des Tages nicht gebessert und dann haben wir auch noch eine Abzweigung verpasst. Das hatte zur Folge, dass zwischen dem Gletscher und uns ein reißender Gebirgsstrom den Berg hinunterfloss. Deshalb konnten wir den Gletscher nur aus einiger Entfernung bestaunen.
Flambahn Als wir am nächsten Tag mit dem Richtung Myrdal losgefahren sind, war es wieder sonnig. Als wir in Myrdal angekommen sind, standen schon Hunderte von Touristen auf dem Bahnsteig und warteten auf die Flambahn, mit der wir auch hinunter nach Flam fahren wollten. Die Bahn schlängelt sich von Myrdal (866 m) aus auf 20 km (20 Tunnels) die steilen Abhänge das Flamtal hinunter zum Aurlandsfjord. Die Bahn, die privat betrieben wird (mit Scanrailpass 30% Rabatt) ist ganz auf Touristen ausgerichtet, d.h. es gibt Durchsagen zu Sehenswürdigkeiten entlang der Strecke auch auf Deutsch und Englisch sowie einen Fotostopp an einem imposanten Wasserfall. Die Aussicht während der Fahrt ist wirklich atemberaubend (wenn man nicht gerade im Tunnel ist). In Falm angekommen strömt die Masse der Touristen erstmal in die reichlich vorhandenen Souvenirshops. Überhaupt wimmelt es in dem kleinen Ort nur so von Touristen. Nachdem wir eine Weile am Fjord gesessen habem, sind wir vor dem Trubel geflüchtet und schon nach 1 km konnten wir die Natur ganz alleine genießen.
Bergen Am nächsten Tag stand schon die Weiterreise nach Bergen auf dem Programm. Auch diese vierstündige Zugfahrt bietet wieder eine phantastische Aussicht.
In Bergen angekommen, haben wir erstmal unser Gepäck im Hotel abgeliefert und dann unsere Sightseeing-Tour gestartet: Hakonshalle, Bryggen, Maria- u. Domkirche, Marktplatz usw. Bergen zeigte sich als lebendige Stadt, die trotz der vielen Touristen äußerst sehenswert ist.
Blick auf Bergen An unserem zweiten Tag in Bergen wollten wir einen kleinen Spaziergang um Bergen machen. Der Start war an der Bergstation des Floyen. Nachdem wir von dort einen Augenblick die Aussicht auf die Stadt und den Fjord bewundert hatten, haben wir uns dann auf den Weg gemacht. Schon bald zeigte sich, dass der Spaziergang so klein wohl doch nicht werden würde. Erst steil bergauf, dann noch steiler wieder runter und dann natürlich wieder hoch usw. Entschädigt wurde man aber immer wieder durch herrliche Ausblicke. Als wir am Ziel, der Bergstation auf dem Ulriken, angekommen war, war unser Zeitplan ziemlich durcheinander geraten (11 km in 5 Stunden). Wir mußten dann direkt, ohne Zwischenstopp in Hotel oder Restaurant, zum Pokalknüller der 4. Runde Brann Bergen - Orn Horten aufbrechen. Das Spiel endete 6:0 und bedeutete einen Länderpunkt für uns.
Am Tag darauf haben wir es dann erstmal ein bißchen ruhiger angehen lassen. Gepäck zum Bahnhof gebracht und dann ein bißchen durch die Stadt gebummelt, auf dem Fischmarkt ein überteuertes Brötchen mit einem Hauch Fisch gegessen. Nachmittags hat es dann angefangen zu regnen und wir sind deshalb erstmal ins Kino (One Night at McCools) und dann zu Peppes Pizza (riesige Pizzen und Salate, alles sehr lecker). In der Zwischenzeit hatte sich das Wetter wieder gebessert und wir konnten uns bis zum Einchecken für den Nachtzug auf einer Bank am Lille Langegardsvann sonnen.
Osloer Schloss Da wir am nächsten Morgen schon um kurz vor 7 mit dem Zug in Oslo angekommen sind, haben wir von der norwegischen Bahn Gutscheine für ein Frühstück in einem nahe gelegenen Hotel bekommen. Sehr praktisch, denn so konnten wir etwas länger schlafen. Nach dem Frühstück haben wir dann die Osloer Sehenswürdigkeiten abgeklappert, das Schloß, das Parlamentsgebäude (Storting), die Festung und die Osloer "Docklands" Aker Brygge. Nachmittags sind wir dann zum Holmenkollen rausgefahren. Liegt ziemlich hoch über der Stadt und entsprechend gut ist die Aussicht.
Holmenkollen Am nächsten Tag sind wir noch ein bißchen durch die Stadt gebummelt und haben u.a. den Vigeland-Park besucht. In diesem Park sind 192 Skulpturen mit insgesamt 650 Figuren des Bildhauers Gustav-Vigeland ausgestellt, deren künstlerischer Wert durchaus nicht unumstritten ist. Manche behaupten, das Lebenswerk Gustav-Vigelands sei die skurilste Eingebung, die je einem Bildhauer widerfahren ist.
Am Machmittag wollten wir dann mit dem Zug nach Stockholm fahren, doch als wir im Bahnhof angekommen sind, haben wir erfahren, dass der Zug bis Kongsvinger (nahe der Grenze zu Schweden) durch 5 Busse ersetzt wird. In Norwegen herrscht akuter Lokführermangel, denn ursprüglich wollten wir mit dem Nachtzug direkt von Oslo nach Malmö fahren, doch auch dieser Zug ist durch Busse ersetzt worden (was wir aber gleich bei der Reservierung in Deutschland erfahren haben). Überraschenderweise kamen wir trotzdem absolut pünktlich in Stockholm an. Unterwegs konnten wir auch unserer Gutschein aus dem X2000 Malmö-Stockholm einlösen (für 50 SEK bekamen wir 2 Kaffee, 2 Muffins und 1 Stückchen!).
In Stockholm sind wir dann direkt in den Nachtzug nach Malmö eingestiegen. Die Schlafwagen der schwedischen Staatsbahn bieten in etwa den gleichen Komfort wie die norwegischen Wagen. Nur das Frühstück war leider nicht inbegriffen.
Malmö Deshalb haben wir im Bahnhof von Malmö erstmal gefrühstückt, bevor wir die Stadt besichtigt haben. Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten liegen alle dicht beieinander, so dass wir am Nachmittag noch Zeit hatten, ins Kino (Bridget Jones) zu gehen bevor wir den Öresund wieder überquert haben. In Kopenhagen sind wir dann in den Nachtzug nach Frankfurt eingestiegen, wo wir uns erst wieder an das kleine deutsche Schlafwagenabteil gewöhnen mußten. Am nächsten Morgen sind wir dann nach über 7000 gefahrenen Kilometern wieder in der Heimat angekommen.

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