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Südschweden
Göteborg und Ystad

Der Deutsche Dom in Berlin

20.04.2002 Berlin

Heute morgen hat unsere Südschweden-Fahrt um 6 Uhr 53 in Nieder-Wöllstadt begonnen. Nach kurzer Fahrt mit der S-Bahn sind wir in Frankfurt in den Inter-Regio eingestiegen und 6 Stunden später im Berliner Ostbahnhof ausgestiegen. Dort haben wir uns erstmal ein bisschen was angeguckt. Am Alexanderplatz haben wir angefangen und sind Richtung Berliner Dom gelaufen. Ausgerechnet da hat dann die Batterie unseres Fotos den Geist aufgegeben und wir sind auf die Suche nach einem Fotogeschäft gegangen. Im Bahnhof Zoo sind wir fündig geworden. Von dort aus gings mit der U-Bahn zum Potsdamer Platz, da fanden wir es nicht so interessant und deshalb sind wir dann zum Gendarmenmarkt gelaufen. Da stehen sich 2 baugleiche Dome gegenüber (der Deutsche und der Französiche). Auf einen der Beiden kann man hoch kraxeln und hat dann anschließend einen wunderschönen Rundumblick. Dann waren wir noch im Nikolai-Viertel (dort haben wir etwas gegessen) und an das Brandenburger Tor (immernoch verhüllt). Unser Zug im Bauch der Fähre Nach dieser Sightseeing-Tour waren wir ein bisschen erschöpft und haben uns gedacht, dass wir evtl. in Berlin- Lichtenberg früher in unseren Nachtzug nach Malmö einsteigen können. Da angekommen (nach einer Irrfahrt mit der Berliner S-Bahn) sind wir fast aus allen Wolken gefallen. Der Bahnangestellte hat uns nämlich erzählt, dass unser Zug gar nicht über den Ostbahnhof fährt, obwohl uns sein Pendant im Ostbahnhof sogar das Gleis gesagt hat auf dem der Zug abfährt. Ganz schön geschockt sind wir dann im Eiltempo zum Ostbahnhof (ohne in die falsche Bahn zusteigen) und haben unser dort eingeschlossenes Gepäck geholt. Jetzt sitzen wir in einem schönen, großen, schwedischen Schlafwagen-Abteil und freuen uns schon auf den Sonnenaufgang auf der Fähre (falls wir aus dem Zug können).

Der Stora Hamnkanalen in Göteborg

21.04.2002 Göteborg

Den Sonnenaufgang haben wir leider verpasst, da wir uns um 5 Uhr 30 (als der Wecker geklingelt hat) nicht aus unseren Betten quälen konnten. In der Nacht hat nämlich irgendetwas (vermutlich ein Kleiderbügel) im Nebenabteil gequietscht. Aber so um kurz nach 6 sind wir dann an Deck und haben uns die Sonne vom Dunst oder Nebel verschleiert angesehen. Viel war nicht los und es war schon ganz schön kalt. Nach einem kleinen Snack haben wir noch die Einfahrt in den Trelleborger Hafen beobachtet. Zurück im Abteil haben wir dann Kaffee und Tee serviert bekommen. Nachdem wir dann im Hafen ein bisschen rumrangiert worden sind, gings weiter nach Malmö. Göteborger Dom In Malmö angekommen haben wir in unserem Stamm-Selbstbedinungs-Cafe mit Zeitungsladen gefrühstückt. Im Zug nach Göteborg war nicht besonders viel los, aber nach ungefähr 1,5 Stunden mußten wir im Bahnhof Ängelholm in einen Bus umsteigen. Mit dem sind wir dann eine halbe Stunde auf der Autobahn gefahren. In Laholm konnten wir wieder in einen Zug einsteigen und sind dann ohne Zwischenfälle das letzte Stück nach Göteborg gefahren. (Diese Strecke wird wohl im Moment erneuert) Vom Göteborger Haupfbahnhof sind wir dann mit der Straßenbahn zu unserem Hotel (Lilton) gefahren. Dort sind wir sehr herzlich empfangen worden, haben aber erstmal nur unser Gepäck abgestellt und sind in die City gelaufen. Mit unserer Sightseeing-Tour haben wir am Dom angefangen von dort sind wir an den Kanal gelaufen, der sich durch die Innenstadt zieht. Außerdem haben wir noch das Ostindiska Huset, die Oper, Utkiken und noch viel mehr angeguckt (siehe Fotos). Übrigens wir hatten super Wetter, Sonnenschein pur. Später waren wir noch im Stadtteil Haga, mit seinen vielen pastellfarbenen Holzhäusern. Dort haben wir auch eine ziemlich lange Treppe auf einen Hügel entdeckt. Nachdem wir hoch gestiefelt sind haben wir festgestellt das das die Skansen Kronan, eine der aufgeschütteten Schanzen zur Verteidigung von Göteborg, ist. Von hier aus hat man einen sehr schönen Blick über die Stadt. Abends im Pub haben wir einen Schweden gesehen, der ein Weizenbier getrunken hat, er hatte aber so einige Probleme die ganze Flasche ins Glas zu bekommen.

Göteborger Schären

22.04.2002 Göteborg


Wir sind relativ früh aufgestanden und haben ein super-großes, schwedisches Frühstücksbuffet genossen. Gut gestärkt sind wir bei sehr gutem Wetter mit der Straßenbahn nach Saltholmen gefahren. Dort fahren die Fähren zu den Schären ab. Man kann einfach in die nächste Fähre einsteigen, denn die Tageskarte für Göteborg ist auch auf den Schiffen gültig. Wir haben uns erstmal für eine kleine Rundfahrt entschieden nach Asperö und Brännö. Auf diesen kleinen felsigen Inseln hat anscheindend jeder Göteborger sein Ferienhaus. Danach haben wir auch noch die große Rundfahrt bis nach Vrängö mitgemacht. Auf der Rückfahrt in die Stadt haben wir an der Masthuggskyrkan Halt gemacht, von hier hat man auch einen sehr schönen Blick über die City. Masthuggskyrkan Mittags haben wir im Nordsten, einem riesiegen Einkaufszentrum gegessen. Danach wollten wir schon mal den Weg zum Gamla Ullevi Stadion ausprobieren und Eintrittskarten (für ein Fußballspiel) kaufen, dabei haben wir uns aber ganz schön verfahren und waren ziemlich lang unterwegs. Anschließend sind wir nochmal in unser Hotel gefahren und haben uns ausgeruht. Als wir dann wieder zum Stadion gefahren sind, haben wir die einfachere Variante genommen, denn das Stadion liegt eigentlich nur ein paar Schritte vom Hauptbahnhof entfernt. Um 19 Uhr haben wir dann glücklich auf unseren Sitzplätzen auf der Haupttribüne gesessen und das Spiel IFK Göteborg gegen Elfsborg. Es war ein nett anzusehendes Spiel, das Elfsborg 2 zu 1 gewonnen hat. Das Stadion war gut gefüllt, unser Platz war ganz rechts oben im Eck, gesehen haben wir alles und man war vor dem Wind gut geschützt. Stimmung war sehr gut, das hat wohl auch ein bisschen daran gelegen, dass es ein Derby war.

Unser Hotel Bäckagarden in Ystad

23.04.2002 Ystad


Am Morgen haben wir unsere Zelte in Göteborg schon wieder abgebrochen, was uns wegen der schönen Stadt und unserem sehr guten Hotel etwas schwer fiel. Am Hauptbahnhof angekommen sind wir zu dem Gleis, auf dem der Zug nach Malmö abfahren sollte. Aber da hat nur ein ziemlich klappriger alter Zug gestanden. Wir konnten uns nicht vorstellen, dass dieser Zug die Strecke nach Malmö in 3 Stunden schaffen soll, also haben wir uns erstmal auf eine Bank gesetzt und abgewartet. Es kam dann auch recht schnell der Zugführer, der uns dann erzählt hat,dass wir nur ein kurzes Stück mit diesem Zug fahren und anschließend wieder ein Stück mit dem Bus fahren müssen. Im Zug hat uns der Fahrkartenkontrolleur nochmal sehr nett erklärt, dass auf dieser Strecke im Moment viel gebaut wird. Diesmal sind wir das Stück zwischen Varberg und Halmstad mit dem Bus gefahren. Kloster Grabrödra in Ystad Mit einer Stunde Verspätung sind wir dann in Malmö angekommen, das hat uns aber wenig ausgemacht, denn die lila Regionalzüge nach Ystad fahren sehr häufig. In Ystad haben wir unser Hotel Bäckagarden recht schnell gefunden (es war sehr gut ausgeschildert). Dort haben wir dann gar keine Klingel gefunden, aber die Tür war offen. Wir sind dann von einer asiatisch aussehenden Frau begrüßt worden. Sie hat uns dann auch unser(e) Zimmer gezeigt. Unser Zimmer bestand aus einem Wohnzimmer, einem Schlafzimmer und einem Bad. Im Schlafzimmer hat praktisch nur das Bett reingepasst und um in das Bad zu gelangen mußte man fast über das Bett klettern. Aber es war schon ganz nett, allerdings mit lauter Sachen vollgestopft, die meiner Meinung nach überhaupt nicht zusammen gepasst haben. Nach kurzer Eingewöhnung sind wir zu einem Spaziergang zum Meer aufgebrochen. Strand und Meer zu finden ist in Ystad gar nicht so leicht. Im Hafen machen sich erstens die Fähren breit und dann ist da noch Industrie angesiedelt. Wir haben uns vom Bahnhof aus nach rechts orientiert und waren schon so eine halbe Stunde unterwegs bis wir ein Plätzchen am Meer gefunden hatten. Nachdem wir dann in der 'City' etwas gegessen hatten waren wir ganz schön geschafft.

Ostseeküste bei Nybrostrand

24.04.2002 Ystad


Nach dem Frühstück (es war nicht ganz so gut wie in Göteborg) hatten wir uns gedacht, wir fahren mit einem Bus nach Kaseberga, dort in der Nähe gibt es nämlich so etwas ähnliches wie Stone Henge, es heißt Ale Stenar. Aber nach Studium des Busfahrplans und nochmaligen nachfragen im Touristbüro mußten wir das Ganze abblasen, denn vor Juli fahren die Busse nicht dorthin. Da wir gestern vom Bahnhof aus nach rechts gelaufen waren, haben wir uns heute für links entschieden. Nach dem Kauf einer Wanderkarte sind wir aufgebrochen. Übrigen hatten wir strahlend blauen Himmel. Nach einiger Zeit sind wir dann auf einen schönen Weg (am Strand) gestoßen, den wir dann auch entlang gelaufen sind. Ca. 10 Kilometer später sind wir dann in Nybrostrand angekommen, wo wir eigentlich in einem Cafe etwas essen wollten, aber so etwas gab es da nicht bzw. wir haben nichts gefunden. Um nicht den den selben Weg wieder zurück laufen zu müssen, haben wir den Bus zurück nach Ystad genommen. Mariagatan in Ystad In Ystad haben wir dann einen ausgedehnten Stadtspaziergang gemacht. Wir waren am Kloster, das einen Ententeich gleich nebenan hat, bei der Kirche, auf dem Marktplatz, bei einer alten Lateinschule und einer Brauerei. Dort haben wir ein altes Feuerwehrauto mit ein paar Leuten drauf gesehen. Das Auto hat immer mal angehalten und dann hat einer etwas auf schwedisch vorgelesen. Wir haben uns dann zusammengereimt, dass das die Wallenderführung ist. Dort bekommt man ein paar Orte gezeigt, die in den Romanen von Henning Mankell vorkommen. Allerdings haben wir im Touristbüro erfahren, dass es die Fahrten in Englischer Sprache erst während der Saison gibt. Davon angetan haben wir uns auf die Suche nach der Mariagatan (die Straße in der Wallander wohnt) gemacht. Denn wir sind natürlich auch nur durch diese Romane auf Ystad aufmerksam gewordem. Anschließend waren wir auf einem ehemaligen Militärgelände, da gab es, anders als in dem Heftchen des Touristbüros erwähnt, allerdings nicht viel zu sehen. Außer vielleicht dem Kino, in dem allerdings nur Filme liefen, die uns nicht interessierten. Nach einer riesige Überschwemmung in unserem Hotel (durchs duschen) sind wir in der Fußgängerzone von Ystad sehr gut italienisch essen gegangen.

Schloß Marsvinsholm

25.05.2002 Ystad


Eigentlich wollten wir heute mit dem Zug um 10 Uhr 7 nach Sirimshamn fahren. Als wir rechtzeitig am Bahnhof angekommen sind, haben wir aber festgestellt, dass dieser Zug nur sonntags fährt und dass der nächste Zug erst in 4 Stunden abfährt. Ziemlich deprimiert, da hier so vieles erst in ein paar Monaten auf Touris ausgelegt ist oder man besser mit dem Auto nach Ystad gekommen wäre, sind wir nochmal 'am Strand entlang' nach rechts gelaufen. Nach ungefähr 6 km auf einem ziemlich armseligen Weg sind wir in Svarte angekommen. Dort gibt es einen einzigen Laden, der dafür aber alles in einem ist, Pizzeria, Billard-Kneipe, Videothek und Lebensmittelladen. Wir haben uns bei dem Ladenbesitzer, übrigens der einzige Schwede den wir getroffen haben, der kein Englisch verstanden hat, 2 Kaffee bestellt (das hat auch so geklappt) und erstmal beratschlagt, was wir jetzt machen. Da auf unsere Wanderkarte, die wir gekauft haben, Svarte gar nicht mehr drauf war, haben wir uns an eine Karte gehalten die wir im Touristbüro mitgenommen haben. Die war zwar wahrscheinlich für Autofahrer gedacht, aber wir haben sie dann zweckentfremdet und als Wanderkarte benutzt. Schloß Charlottenlund Eigentlich wollten wir nur die nächste Bahnstation suchen, da ist uns aufgefallen, dass auf der Karte auch verschiedene Sehenswürdigkeiten eingezeichnet sind und ganz in der Nähe ein Schloß ist. Also sind wir auf den Landstraßen losgelaufen , was aber nicht weiter schlimm war, da auf diesen Nebenstrecken kaum Autos gefahren sind. So haben wir dann doch noch eine sehr schöne Wanderung gemacht und dabei Schloß Charlottenlund, Schloß Marvinsholm und die dazugehörige Kirche entdeckt. Es waren sogar deutsche Erklärungen (Baujahr und Geschichte usw.) an Schlössern angebracht. Nach insgesamt ca. 20 km (nach Straßenschildern gerechnet) sind wir dann wieder in Svarte angekommen. Nachdem wir dort noch ein bisschen am Meer gesessen haben sind wir mit dem Zug zurück nach Ystad gefahren. Das Wetter war fast so schön wie am Vortag, aber leider etwas dunstig.

Glimmingehus

26.04.2002 Ystad


Nach dem Frühstück, bei dem man sich übrigens die Käsescheiben von einem riesigen Stück abschaben muß, sind wir wieder zum Bahnhof und wir haben tatsächlich einen Zug in Richtung Simrishamn (9 Uhr 7) erwischt. Wie sind dann aber schon vor der Endstation ausgestiegen, nämlich in Ö Tommarp. Von da aus sind wir dann zum Glimmingehus gelaufen, ca. 5 km. Das ist eine 4 stöckige Festung, die ziemlich verloren auf einem Feld steht. Wir haben in einem Reiseführer gelesen, dass man bis an die Küste sehen kann, um eventuelle Feinde frühzeitig zu erspähen. Allerding wurde das Glimmingehus nicht angegriffen, deshalb kann man es wohl noch heute besichtigen, aber auch erst ab Mai. Also haben wir uns dann zu Fuß auf den Weg nach Simrishamn gemacht. Dort angekommen haben wir festgestellt, dass Simrishamn wohl etwas besser auf frühe Touristen eingestellt ist. Vom schönen Zentrum aus ist es nicht weit bis zum kleinen Fischerhafen. Leider hat es angefangen zu regnen und so haben wir uns zum Bahnhof aufgemacht. Hafen von Simrishamn Am Abend in Ystad wollten wir uns das Schauspiel nicht entgehen lassen, wie der Zug aus Kopenhagen auf die Fähre (Kattamaran) nach Bornholm fährt, das hatten wir in einem Prospekt gesehen. Wir haben eine knappe Stunde auf einer Brücke gestanden, um dann zu sehen, dass die Leute aus dem Zug aussteigen und in den Kattamaran einsteigen müssen. Da haben sich die, die das Prospekt gemacht haben aber ganz schön umständlich ausgedrückt. Wir haben aber wenigstens den Kattamaran gesehen, das ist doch auch schon mal was.

Fähre auf der Vogelfluglinie

27.04.2002 wieder zu Hause


Heute morgen haben wir unsere restlichen Sachen eingepackt und sind Richtung Malmö losgezogen. Dort haben wir dann in unserem Stamm-Cafe unsere letzten Kronen auf den Kopf gehauen. Bei Muffins und Kaffee haben wir festgestellt, dass gestern ein 19-jähriger in Erfurt 16 Menschen und anschließend sich selbst umgebracht hat. Das mußten wir erstmal verdauen, wie schrecklich. Nach Kopenhagen sind wir in einem ziemlich vollen Zug gefahren, die Leute haben sogar gestanden. Auf der Öresundbrücke hat man gesehen, dass das Meer ganz schön aufgewühlt war. Außerdem hat es die ganze Zeit nur geregnet. Wir hatten also mit unserem Wetter unheimliches Glück. In Kopenhagen sind wir dann in den EC nach Hamburg eingestiegen, das war ein richtig komfortabler Zug. In Rodby sind wir auf die Fähre gefahren. Es war ein ganz schöner Wellengang und diese große Fähre hat ziemlich geschwankt. Auf dem Sonnendeck hat es einen fast weggeblasen. Nach 45 minütiger Fahrt sind wir in Puttgarden wieder an Land gegangen (bzw. gefahren). Dann mußten wir nur noch über eine große Brücke fahren und der Kontinent hatte uns wieder. Anschließend ging es mit dem InterRegio wieder Richtung Heimat.

Berlin - Göteborg - Ystad

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